"Die Stadt, in der es mich nicht gibt" Band 1 bis 8 (komplett)

 

Eckdaten:

Originaltitel: Boku dake ga Inai Machi

Titel in Kanji: 僕だけがいない街

Story & Zeichnung: Kei Sanbe

Verlag: Tokyopop

Erscheinungsdatum: 5/2014 bis 1/2017 (in Japan 6/2012 bis 3/2016)

Preis: 12€

ISBN: 978-3-8420-1024-6 (Band 1)

Anzahl der Bände: 8 (abgeschlossen)

 

Über den Manga/Mangaka:

Die Stadt, in der es mich nicht gibt (Kurz „BokuMachi“, nach dem japanischen Originaltitel) ist ein Manga der besonderen Art, deswegen möchte ich als nächstes dieses Werk vorstellen. Im deutschsprachigen Raum ist der Manga ja erst seit kurzem fertiggestellt worden und bietet sich daher an ;)

Über den Zeichner dahinter gibt es leider kaum Infos, so dass ich meinen üblichen „Mangaka-Talk“ an dieser Stelle kürzer halten werde.

Kei Sanbe stammt ursprünglich aus Hokkaido, der nördlichsten der vier Hauptinseln Japans – was auch der Haupthandlungsort von Die Stadt, in der es mich nicht gibt ist. Er ist verheiratet und hat einen Sohn, was in den kleinen gezeichneten „Nachworten“ in BokuMachi erzählt wird.

Vor Die Stadt, in der es mich nicht gibt hat er noch einige andere Manga gezeichnet, allerdings schaffte es davon nur die fünfbändige Serie Kamiyadori, unter dem Label von Carlsen Manga, in den deutschsprachigen Raum. Neben seinen Action- und Thriller-Manga hat er auch zwei Horror-Serien (Hoozuki no Shima und Mouryou no Yurikago) gezeichnet, die ich persönlich sehr gerne auf dem deutschen Markt sehen würde =)

BokuMachi ist mit acht Bänden seine bisher längste Serie und zog in Japan noch einen Einzelband mit dem Titel Boku dake ga Inai Machi: Re nach – in diesem liegt der Fokus mehr auf dem Mädchen Kayo Hinazuki – ich hege die große Hoffnung, dass Tokyopop uns mit diesem Einzelband noch dieses Jahr beglücken wird.

 

Alle Bände der Serie können noch im Handel zum Neupreis – und natürlich auch gebraucht zu günstigen Preisen – erstanden werden.

 

Das Cover von "BokuMachi" Die Rückseite des Manga

 

Inhalt:

Satoru Fujinuma ist ein junger Mann der versucht sich eine Karriere als Mangaka aufzubauen, dabei ist er mit seinem Leben selbst nicht ganz zufrieden – er jobbt nebenbei als Pizzalieferant und kann als Mangaka noch nicht richtig Fuß fassen, was ihn etwas missmutig stimmt.

Bei einer nächsten Pizzalieferung fällt ihm im Straßenverkehr etwas Ungewöhnliches auf und ehe er sich versieht springt er in der Zeit ein paar Minuten zurück und durchlebt die Szene noch einmal.

Satoru hat diese „Fähigkeit“, die er selbst Rerun nennt, schon länger und durchlebt gewisse Szenen immer so lange, bis ihm eine Ungereimtheit auffällt, die er dann korrigieren muss.

Satoru ist ein junger Mangaka, der versucht in der Zeichnerwelt Fuß zu fassen Beim Pizzaausliefern erlebt Satoru einen kleinen Zeitsprung

So kann er mit seinem Rerun einen ohnmächtigen LKW-Fahrer ausfindig machen und den LKW umlenken, was dazu führt, dass ein kleiner Junge – der an einer Ampel stand und den es sonst erwischt hätte – gerettet wird. Er selbst knallt mit seinem Roller auf ein entgegenkommendes Auto und landet dann im Krankenhaus. Er beginnt von seiner Kindheit zu träumen, und somit werden in ihm Erinnerungen über eine Serie von entführten und ermordeten Kinder wach gerufen.

Satoru beginnt von seiner Kindheit zu träumen Er erinnert sich besonders an das Mädchen Kayo das damals verschwand

Durch seinen Unfall alarmiert schlägt Satorus Mutter bei ihm auf und zieht kurzerhand bei ihm ein. Obwohl er ihre Anwesenheit erst als nervig empfindet beginnt er mit ihr über die Ereignisse von vor 18 Jahren zu reden und sie gesteht ihm, dass er – genau wie seine Freunde und andere Kinder – damals in Gefahr war. Da seine Mutter früher Journalistin bei der örtlichen Zeitung war, hatte sie viel mehr als die Kinder mitbekommen und mit der Wahrheit immer etwas hinter dem Berg gehalten.

Satorus Mutter Sachiko zieht nach dem Unfall kurzerhand bei ihrem Sohn ein

Er erinnert sich, dass seine Klassenkameradin Kayo und sein Freund Hiromu beide dem Täter zum Opfer gefallen waren und dass er sich gerade bei Hiromu große Vorwürfe gemacht hatte, weil er der Meinung war, dass er ihn hätte retten können. Ebenfalls wurde ihm dadurch klar, dass ein Jugendlicher, der damals immer mit ihm und anderen einsamen Kindern gespielt hatte, verdächtigt wurde die Morde begangen zu haben.

Er beginnt über den Fall zu recherchieren und rollt ihn langsam wieder auf, doch als ein einschneidendes Erlebnis geschieht, wird er in der Zeit erneut zurück geworden – er landet in seiner Kindheit; genau in der Zeit, in der die Entführungen und Morde stattfanden.

Auch einer von Satorus Freunden war damals entführt und ermordet worden Satoru fühlte sich für das Verschwinden von Hiromu verantwortlich

Kann Satoru die Mordserie verhindern und kann er wieder in seine eigene Zeit zurück? Das und viele weitere spannende Fragen und Antworten findet ihr in Die Stadt, in der es mich nicht gibt.

 

Eigene Meinung:

Der Klappentext hatte mich damals scharf auf diesen Manga gemacht und obwohl der erste Band größtenteils etwas konfus und noch nicht so vielversprechend wirkte war ich gespannt auf die weiteren Bände – gerade das Ende des ersten Bandes war auf seine Art spannend; und ich wurde nicht enttäuscht. Die Serie ist durchweg spannend, dramatisch, wirft einige Twists auf und lässt einen oft am Ende eines Bandes mit Fragen und einem Cliffhanger zurück.

Obwohl man bereits beim Lesen des ersten Bandes darauf „getrimmt“ wird auf alles zu achten was einen Rerun auslösen oder einem einfach seltsam vorkommen könnte, entgehen einem vielleicht doch ein paar Sachen, die dann später wieder Sinn machen wenn die Story weiter aufgedröselt wird ;)

 

Sanbes Zeichenstil ist etwas wilder und sketchiger als andere, hat aber dadurch gerade seinen besonderen Charme – mit Rasterfolie geht er eher sparsam um und setzt dabei mehr auf schwarz-weiße Akzente, die die Stimmung gut transportieren.

 

Die Optik der Bände gefällt mir sehr gut, da das friedliche Weiß über den dramatischen und spannenden Inhalt des Manga hinwegtäuscht. Besonders gut gefällt mir, dass die Bände Klappen an den Umschlägen, folierte Stellen auf den Covern und farbige Seiten haben. Über Druck und Bindung kann ich hier nur lobende Worte verlieren und hoffe, dass wir mehr in dieser Aufmachung bekommen =)

 

Alles in allem ist der Manga absolut empfehlenswert wenn man Mystery, Thriller, Action und Drama mag (allen anderen kann ich dennoch empfehlen mal reinzuschauen). Obwohl der Preis teurer ist, als bei anderen Manga, ist die Serie mit ihren acht Bänden auch für kleinere Geldbeutel geeignet und man bekommt ja auch einiges geboten ;)

 

Der Manga bekommt von mir 5 von 5 Reruns =)

von Tatze
Kategorie: Manga