Eckdaten:
Originaltitel: Siegfried
Story & Zeichnung: Alex Alice
Verlag: Splitter
Erscheinungsdatum: 1.4.2008
Seitenzahl: 69
Preis: 15,80€
ISBN: 978-3-940864-18-5
Anzahl der Bände: 3 (abgeschlossen)
Über den Comic:
Jeder hat irgendwann einmal die Sagen der Nibelungen oder von Siegfried dem Drachentöter gehört, doch selten wurde diese Sage um den Ring der Nibelungen und den jungen Siegfried so schön und spannend verpackt wie bei Alex Alice.
Der erste Band beginnt damit, dass ein Paar in einer kalten und wüsten Nacht auf der Flucht vor etwas oder jemandem ist – wie der Zufall es will ist die Frau schwanger und das Kind soll nicht unter dem Schicksal der beiden leiden müssen.
Odin, der Göttervater höchstpersönlich, ist hinter dem Paar her und tötet erst den Mann bevor er der Walküre – seiner eigenen Tochter – die Unsterblichkeit nimmt und sie dem Tode überlässt.
Parallel lernt man eine weitere Walküre und die Völuspa – die Seherin – kennen, die über die Vergangenheit und die Zukunft des Kindes reden.
Im Wald hat die sterbende Walküre unter letzter Kraft ihr Kind zur Welt gebracht und vertraut es dem einzigen an, den sie entdecken kann: dem Schmied Mime, einem Nibelung. Mime war wie die anderen Nibelungen vor dem Drachen Fafnir geflohen und schlägt sich so durch die Welt.
So wächst Siegfried also bei Mime auf, abgeschieden in einem Wald, wo es außer den beiden und einer prächtigen Flora und Fauna nichts zu geben scheint. Siegfried treibt sich auch viel bei den Wölfen im Wald umher und wächst praktisch mit ihnen auf.
Man sieht langsam wie er erwachsen wird und sich verändert – wichtige einschneidende Erlebnisse waren der Fund eines Schwertbruchstückes und der Tod seines geliebten Wolfs-Freundes Flocke.
Langsam beginnen sich Dinge über seine Vergangenheit zusammen zu fügen – Mime erzählt, dass es eine Menschenwelt gibt, aber dass nur der Drache den Weg dorthin wisse. Siegfried muss also den Drachen töten, wenn er zu den „seinen“ (den Menschen) will.
So beginnt also das Abenteuer der Beiden – und auch die Walküre und Odin verfolgen sehr genau Siegfrieds Weg.
Im ersten Band, der viel zu schnell durchgelesen ist, spielt sich somit bereits ein großer Handlungsbogen ab – von Siegfrieds Eltern, über seine Kindheit, bis hin zu dem Punkt ab dem er Fafnir entgegentreten will. In den beiden abschließenden Bänden der Trilogie (Die Walküre und Götterdämmerung) geht es hier natürlich ordentlich zur Sache und man kann das Ende gar nicht abwarten.
Zeichnerisch sieht man, dass Alex Alice sich hauptsächlich auf das Medium Aquarell konzentriert und das gelingt ihm auch – er hat einen sehr eigenen Zeichen- wie auch Colorations-Stil und seine Arbeit hat definitiv Wiedererkennungswert.
Die Qualität bei Splitter überzeugt durch Fadenheftung, Hardcover und leicht satiniertes glattes Papier, auf dem die Farben ordentlich zur Geltung kommen. Zusätzlich kann man einen Schuber erwerben, der die Trilogie schön einfasst und im Regal wie ein Schmuckstück wirken lässt.
Eigene Meinung:
Siegfried schlägt mal eine etwas andere Richtung zum Thema Nibelungen und Fafnir ein – viele Dinge unterscheiden sich von der Original-Sage, doch es kann sich sehen lassen. Ein typischer Fauxpas ist, dass Fafnir als Drache bezeichnet und dargestellt wird, wo er doch eigentlich ein Lindwurm ist – aber über das sehe ich inzwischen hinweg, weil das der Großteil der Interpreten tut ;)
Die in drei Bänden abgeschlossene Story eignet sich hervorragend für Einsteiger und Fans der Nibelungen-Sage =)
Für den Preis bekommt man hier also eine geballte Ladung Story, Kunst und Qualität ;)
Der Comic bekommt von mir 5 von 5 Walküren =)